Wegebenennung am Spandauer Blindenrundwanderweg
In ganz Berlin gibt es keinen Weg und keine Straße, die nach Helen Keller benannt ist. Noch nicht. Ab kommenden Freitag bereichert der Helen-Keller-Weg in Spandau die Reihe der Straßen und Wege, die bedeutende Persönlichkeiten in ihrem Namen tragen.
Als Helen Keller am 27. Juni 1880 im US-Bundesstaat Alabama geboren wurde, war sie ein ganz normales, gesundes Kind. Mit 19 Monaten aber erlitt sie eine Hirnhautentzündung und verlor in der Folge ihr Seh- und Hörvermögen. Sie hätte sich in ihr Schicksal fügen können, doch das tat sie nicht. Sie entwickelte zunächst Handzeichen, um mit ihrer Umgebung in Kontakt zu treten. Mit sieben Jahren erhielt sie Unterricht bei der 21-jährigen Anne Sullivan, einer Lehrerin für Taubblinde. Sie brachte der kleinen Helen die Taubstummensprache und die 1825 von dem französischen Lehrer Louis Braille (1809-1852) entwickelte Blindenschrift bei. Das Wort „water“ (Wasser) brachte den Durchbruch – Helen erspürte kaltes Wasser und ihre Lehrerin buchstabierte ihr das Wort dafür gleichzeitig in die offene Handfläche. Seither wollte Helen Keller alles, was sie spüren, schmecken und riechen konnte, buchstabiert haben. Daraus ergab sich ihre Art der Kommunikation.
Später hielt Keller Vorträge, setzte sich für die Rechte Unterdrückter ein – unter anderem für die Rechte der Schwarzen, womit sie ihre gesamte Familie gegen sich aufbrachte – und schrieb mehrere Bücher. Sie starb 1968 im US-Bundesstaat Connecticut und gilt bis heute als Begründerin der institutionalisierten Sprachlehre für Taubblinde.
Um ihre Lebensleistung zu ehren, wurde am Freitag, den 17. Oktober 2014 um 14.30 Uhr der Fußweg zwischen Hakenfelder Straße und Wichernstraße nach ihr benannt. Dieser Weg liegt direkt am Blindenrundwanderweg im Hakenfelder Wäldchen. Bezirksstadtrat Carsten Röding, Bezirksstadtrat Frank Bewig und der Beauftragte für Senioren und Behinderte in Spandau Klaus Laufmann laden zur Einweihung des Weges ein. Der Lions Club Berlin-Spandau unterstützt die Veranstaltung durch eine Reinigungsaktion am Blindenrundwanderweg.
Helen Keller, * 27. Juni 1880 in Tuscumbia, Alabama; † 1. Juni 1968 in Easton, Connecticut (Fotoquelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Helen_Keller)
v.l.n.r.: Bezirksstadtrat und Past Präsedint Carsten Röding, District Governor Ingeborg Eger, Bezirksstadtrat Frank Bewig und Karina Wuttke
v.l.n.r.: Thomas Larisch, Carsten Butenschön, Dr. Jens Aschenbeck, Marc Cotta,
Dr. Jörg Schäfer, Robert John, Christoph Schirmer, Carsten Röding, Dietrich Alexander